Pressemitteilung: Gemeinsame Verantwortung für gelingende Integration: Seeheim-Jugenheim darf bei der Flüchtlingsbetreuung nicht zurückfallen – CDU, SPD und FDP schweigen

Mehr Geld für Integrationsstelle

In den Haushaltsberatungen für 2024 hatte die Gemeinde Seeheim-Jugenheim nach einem Antrag der GRÜNEN eine zusätzliche Stelle für die Betreuung Geflüchteter geschaffen – eine Entscheidung, die sich bewährt hat. Durch die personelle Verstärkung konnte zum Beispiel das Projekt „Vermiete an die Gemeinde“ erfolgreich umgesetzt werden, wodurch unerwartet viele Wohnungen, insbesondere für Schutzsuchende aus der Ukraine, bereitgestellt wurden. Doch nun droht ein Rückschritt: Aufgrund neu berechneter Zuwendungen des Landkreises für 2025 plant die Gemeindeverwaltung, die Mittel für das Personal zu kürzen – und damit den erreichten Standard aufzugeben.

Dieter Lohstroh-Kussowski sprach in der Gemeindevertretersitzung für DIE GRÜNEN und erinnerte daran, dass viele Bürger*innen durch Spenden an die Kirchengemeinden über Monate hinweg zusätzliches Personal mitfinanziert haben. Diese private Initiative darf nicht durch kommunale Kürzungen konterkariert werden.“ Tatsächlich wurden die gespendeten Mittel gezielt für Personal eingesetzt. „Diese ‚Fördermittel‘ waren kein Luxus, sondern Notwendigkeit – und sie sind nun erschöpft. Jetzt ist die Gemeinde gefragt, diese Lücke nicht einfach hinzunehmen“, so Lohstroh-Kussowski weiter.

Dass Integration gelingen soll, zeigt das Engagement anderer Institutionen vor Ort: Kitas bieten Sprachprogramme an, Schulen Vorlaufkurse für Kinder mit Deutschdefiziten. Es gibt zusätzliche Deutschstunden in der Grundschule und Förderstufe. Der Helferkreis leistet wöchentlich unbezahlte Arbeit – von Hausaufgabenhilfe über Sprachcafés und Sprachkurs, sowie Spielkreis für Mütter mit ihren Krabbelkindern bis hin zur Begleitung von Arztbesuchen. „Alle tun mehr – nur die Gemeinde will weniger machen. Das ist kein Signal der Willkommenskultur, sondern der Resignation“, kritisiert Lohstroh-Kussowski.

Bündnis 90/Die Grünen fordern die Gemeinde auf, zwei Stellen für die Flüchtlingsbetreuung dauerhaft zu sichern. „Entscheiden Sie nicht nach Vorgaben aus Wiesbaden oder Berlin, sondern für Seeheim-Jugenheim – wenn Sie wollen, dass Menschen hier wirklich ankommen.“

CDU, SPD und FDP schweigen in der Gemeindevertretung zu diesem Antrag und lehnen ab.

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